Rechtspopulismus und Raum

Team Politische Bildung mit erstem Vortrag in diesem Jahr – von Alexander

Mai 2021: Prof. Sebastian Kurtenbach von der FH Münster referierte in der Online-Veranstaltung über das Thema „Rechtspopulismus und Raum“. Dabei ging es unter anderem darum, welche Wechselbeziehungen es zwischen den Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien, der sozioökonomischen Stellung der Wähler sowie Fremdheitserfahrungen (mit Geflüchteten/Migranten) jener in verschiedenen Städten in Deutschland gibt.

Interesse war groß

Die zeitliche Ansetzung der Veranstaltung mit dem Münsteraner Experten war mit 18 Uhr zwar etwas ungünstig, dennoch nahmen bis zu 25 Interessierte teil und beteiligten sich am Ende auch rege an der sich anschließenden Diskussion.

Für das Team Politische Bildung (PoBi) von Chancen Gestalten Heidelberg war es die erste Vortragsveranstaltung 2021, weitere sind in Planung.

Kein einheitliches Muster

Auch wenn die Herangehensweise von Prof. Kurtenbach zunächst ausgesprochen wissenschaftlich war, freute sich das PoBi-Team über die erfreuliche Resonanz, die das Thema „Rechtspopulismus und Raum“ hervorrief. Die Studie zur Entgrenzung Geflüchteter am Beispiel Bautzen (2018) bildete die Grundlage für den Vortrag. Eingangs erläuterte der Soziologe, welche Korrelationen es in dieser Studie zwischen Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien und der sozioökonomischen Stellung sowie „Fremdheitserfahrungen“ oder viel mehr Erfahrungen im Leben zusammen mit einer heterogenen Population es bei den Bewohnern verschiedener Städte gibt.

Dabei war die Schlussfolgerung, dass kein einheitliches Muster erkennbar ist. Vielmehr hat er im Rahmen seiner Forschungen festgestellt, dass in manchen Städten “Fremdheitserfahrungen” rechtspopulistische Einstellungen begünstigen, in anderen hatte das hingegen keine großen Auswirkungen. Dasselbe traf auch auf finanzielle Situation zu.

Konkrete Entwicklungen

In der zweiten Hälfte des Vortrags ging es um konkrete Entwicklungen, die anhand groß angelegter Interviews erfragt wurden. Es schloss sich eine große Fragerunde von den interessierten Zuhörer:innen an, in denen der Bogen bei fremdenfeindlichen Einstellungen und Räumen von etwa kollektiven Kränkungserfahrungen des Ostens nach der Wiedervereinigung bis hin zu Ausgrenzungserfahrungen von Politikern und engagierten Ehrenamtlichen thematisiert wurden.

Chancen gestalten Heidelberg – insbesondere das PoBi-Team – dankte Prof. Sebastian Kurtenbach für seine Bereitschaft, den Teilnehmenden sein Wissen zu vermitteln und in der ausführlichen Fragerunde auch nochmals detailliert zu erläutern.

Mehr und Neues

Wer mehr wissen will, kann hier Veröffentlichungen von Prof. Kurtenbach einsehen. Sein neuestes Projekt befasst sich mit dem Thema „Radikalisierende Räume“ und beschäftigt sich mit der Radikalisierung in salafistischen Kreisen in urbanen Milieus und sozialen Räumen.

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